Visite, Untersuchung, vielleicht ein Verbandswechsel, Abendessen. Zwischen den verschiedenen Routinen im Krankenhaus-Alltag bleibt viel Zeit, in der gefühlt nichts passiert. Das führt schnell zu Langeweile. Mit folgenden Tipps wird der Aufenthalt abwechslungsreicher.
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Der Fernseher in den Patientenzimmern des Klinikums ist längst Standard. Und oft sind die Geräte auch eingeschaltet. Doch diese Dauerberieselung trägt oft wenig dazu bei, der Langeweile zu entfliehen. Im Gegenteil: Nach einigen Stunden ist das Flimmern des Bildschirms kaum noch zu ertragen. Der Kopf brummt. Was aber sorgt dafür, dass der Tag wie im Flug vergeht?
Es ist eine Kombination unterschiedlicher Aktivitäten. Und davon gibt es auch in einem Krankenhaus genug.
Gespräche führen
Viele Patientinnen und Patienten sehnen sich nach der Besuchszeit (hier im Klinikum werktags von 14 bis 20 Uhr; Stand: Juni 2025). Endlich ist jemand zum Reden da, Familienmitglieder, Freunde, Kollegen. Sie holen ein Stück gewohnten Alltag ins Krankenhaus.
Es gibt aber noch viel mehr Möglichkeiten, ins Gespräch zu kommen, auch wenn die Mitpatienten im Zimmer nichts sagen. Wer aufstehen kann oder im Sitzwagen fahren kann, sollte auf dem Flur der Pflegegruppe und im Aufenthaltsraum andere Patienten ansprechen.
Sprichwörtlich lässt sich übers Wetter ein unverfängliches Gespräch starten. Die Cafeteria (im zweiten Unterschoss von Haus E) ist tagsüber auch ein Ort, um mit andern Menschen ins Gespräch zu kommen. Wichtig: Immer beim Pflegepersonal abmelden.
Bücher oder Zeitschriften lesen
Wer vorbereitet ins Krankenhaus kommt, sollte sich vorab gezielt mit passender Lektüre versorgen. Das fängt schon beim Umfang an. Seitenstarke Werke mit dicken Einbänden sind schlecht über längere Zeit in der Hand zu halten – vor allem wenn es ungewohnt ist. Vielleicht ist da einen Paperback, ein Taschenbuch besser.
Die Zeit im Krankenhaus kann auch dafür genutzt werden, endlich mal etwas zu lesen, wofür im üblichen Alltag keine Zeit geblieben ist. Diese Bücher stehen vielleicht schon eine Weile zu Hause und warten nur darauf, endlich gelesen zu werden.
Aber auch bei einem unvorhergesehen Aufenthalt gibt es Möglichkeiten, an Bücher zu kommen. Besucher fragen oft nach Mitbringseln und freuen sich über einen Vorschlag. Einige Krankenhäuser haben auch eine eigene Bücherei. Hier im Klinikum wird die von den Grünen Damen betreut.
Die Ehrenamtlerinnen der ökumenischen Krankenhaushilfe empfehlen übrigens kurze und unterhaltsame Bücher und die haben sie meist auch auf ihren Bücherwagen, mit denen sie regelmäßig auf den Stationen (Pflegegruppen) unterwegs sind. Buchtipps der Grünen Damen hören sie täglich auch bei uns im Programm, zum Beispiel morgens kurz vor halb acht Uhr.
Rätsel lösen
Durchaus anspruchsvoller scheint es, während des Aufenthalts ein wenig Gehirnjogging zu machen. Aber so wie Muskeln erschlaffen, die nicht genutzt werden, braucht auch unser Kopf kleine Herausforderungen. Sudokus, Logikrätsel und Ja-Nein-Rätsel sind vielen bekannt.
Jeder hat da eine bestimmte Vorliebe und die ist sicherlich die beste für den Zeitvertreib im Krankenhaus. Und klar, viele haben diese Rätsel bereits als App auf dem Handy. Apropos Handy: Dort gibt es auch kostenlose Lern-Apps für Sprachen.
Radio hören
Als Macherinnen und Macher des Klinikradios ist dieser Tipp zum Zeitvertreib selbstverständlich der wichtigste. Aber wir haben auch sachliche Argumente: Radio ist ein Begleit- oder Nebenbei-Medium und beansprucht die Sinne weniger stark als etwa Fernsehen oder Lesen. Gerade im Krankenhaus kann das wichtig sein, denn immerhin sind Menschen nicht ohne Grund im Krankenhaus.
Krankheiten sind oft mit Schmerzen oder Einschränkungen verbunden, die eigene Aktivitäten erschweren. Radio lässt sich einfach hören. Und wir haben zum Beispiel die Musik darauf abgestimmt. Mit melodiösen Titeln möchten wir sie auf andere Gedanken bringen. Zu hören sind wir in vielen Aufenthaltsräumen und über die Bedside-Terminals an den Nachttischen.
Selbstverständlich wollen wir spannende akustische Alternativen nicht verschweigen. Aus unserer Sicht bieten sich Podcasts ebenso an wie Playlists auf Musikstreamingplattformen.
Langeweile genießen
Klingt paradox, ist aber durchaus sinnvoll. Oft klagen Menschen im Alltag darüber, dass sie nicht zur Ruhe kommen, immer gestresst sind. Zugegebenermaßen ist ein Krankenhausaufenthalt immer eine Zwangspause, aber aus dieser Not lässt sich vielleicht die Tugend machen, zu entschleunigen. Warum nicht mal den Gedanken an schöne Erlebnisse der Kindheit nachgehen oder einfach nur aus dem Fenster die Umwelt beobachten.
Zum Thema Langeweile beim Krankenhausaufenthalt hat Franz Waldenberg sogar ein Buch geschrieben:
Wichtig: Diese Tipps sind nur als Anregungen gedacht und werden nicht auf jeden Patienten und jede Patientin zutreffen.